3 elementare Präsentationsfehler und wie Sie sie in Erfolg verwandeln

Der Präsentations-Teufel erscheint oft im edlen Gewand.
Der Präsentations-Teufel erscheint oft im edlen Gewand.

Manchmal verstehe ich die Menschen nicht. Eine Woge aus Langeweile und Hass schlägt mir aus 30 Augenpaaren entgegen. Soeben habe ich 60 Studenten das Angebot gemacht, ihnen meine Erfahrung aus 20 Jahren Bühne zur Verfügung zu stellen. Erfahrung, für die mir meine Privatklienten 980 Euro für vier Stunden zahlen, und dafür sogar zu mir nach Solingen kommen (oder in einen meiner über 40 offenen Workshops im deutschsprachigen Raum).


Nicht so jedoch jene Studentenschar, die zu diesem Zeitpunkt kurz vor mündlichen Prüfungen steht, bei denen eine PRÄSENTATION große Einfluß auf das Ergebnis hat. Stattdessen kommt fast einhellig die Antwort: "Kennen wir alles schon, wir können präsentieren". Eine Stichprobe ergibt ... dass nicht einmal die Grundlagen für eine gelungenen Präsentation vorhanden sind.


Damals dachte ich nur: "Nun ja, jeder ist seines Glückes Schmied". Da Sie diesen Artikel lesen, gehe ich davon aus, dass es Sie interessiert, wie Sie einen noch besseren Vortrag, eine noch bessere Produktpräsentation oder was auch immer Sie einem Auditorium mitteilen möchten, halten können.


Deshalb kommen jetzt meine drei Tipps, wie Sie elementare Präsentationsfehler in Ihren Erfolg verwandeln:


Fehler 1 - Lampenfieber!

Lampenfieber ist uns in meiner Welt nicht angeboren. Viele große Schauspieler sagen, dass auch sie vor einem Auftritt Lampenfieber haben. Anschließend auf der Bühne ist dann für den Zuschauer nichts davon sicht- oder spürbar. Profis scheinen also das Lampenfieber zu nutzen und verwandeln es in Charisma auf der Bühne.


Ich habe mit einigen Schauspielern, bekannten und weniger bekannten, über dieses Phänomen gesprochen. Auch habe ich es an mir selbst erlebt. Das Ergebnis dieser "Studie"; jeder hat seinen ganz eignen Weg, mit dieser Aufgeregtheit umzugehen. Das Problem für einige Menschen, die nicht täglich auf der Bühne stehen, ist, dass sie sich im Kopf große Bilder vom Misslingen ihres Auftritts machen, was mit gräußlichen Gefühlen im Körper einhergeht!


Deshalb mein Tipp: Die Einstellung bestimmt den Auftritt. Machen Sie sich im Kopf gute und schöne und große und farbige Bilder von Ihrem bevorstehenden Auftritt. Stellen Sie sich ein begeistertes Publikum vor, und schon ändern sich auch Ihre Gefühle im Körper. Sollte es einmal zu spät sein, und die schlechten Gefühle haben Ihren Körper schon erfasst, dann stellen Sie sich vor, wie Ihre Gefühle im Körper aussehen und wie sie sich bewegen. Wabern und drehen sie sich nach links, dann stellen Sie sich vor, wie Sie diese Gefühle nach rechts drehen. Und wenn die Gefühle vorher eine dunkle Farbe haben, dann stellen Sie sich vor, wie Sie diese Farbe heller und vielleicht sogar bunt machen. Probieren Sie es aus, üben Sie es, es wirkt!


Falls Sie dies auf Ihrem Smartphone lesen und in zwei Minuten Ihren Auftritt haben, empfehle ich Ihnen die "Affentrommel" meiner lieben Kollegin Isabel Garcia: Klopfen Sie mit Ihren Händen Ihren ganzen Körper ab, ruhig etwas intensiver! Dies bringt Sie zurück in Ihren Körper, aus dem Sie sich vielleicht aufgrund der in ihm wabernden Gefühle etwas entfernt haben.


Wenn Ihnen Ihr Lampenfieber doch etwas komplexer erscheint, dann hilft Ihnen vielleicht mein Kugel-Coaching. Oder Sie kommen direkt zu mir ;-)


Fehler 2 - Kein Kontakt zum Publikum

Ein wie ich finde sehr großer Fehler ist der fehlende Kontakt zum Publikum. In kleineren Gruppen haben Sie die Möglichkeit, mit den Augen durch die Gruppe zu wandern, um sich so immer wieder einen "Anguckpartner" zu suchen. So entsteht der Eindruck, dass Sie Augenkontakt zu jedem Zuschauer haben.


Bei größeren Gruppen ist es meistens so, dass Sie gar keine Zuschauer sehen, sondern nur in Sie blendende Scheinwerfer starren. Da können Sie dann nur noch so tun, als ob Sie Ihren Blick durch die Menge schweifen lassen und jeden Zuschauer anblicken.


Deshalb mein Tipp: Üben Sie zuhause oder im Büro, den Blick durch das Publikum schweifen zu lassen, während Sie sprechen. Suchen Sie sich Fixpunkte, die Sie immer wieder mit Ihren Augen ansteuern. Das Flipchart, den Blumentopf, die Kaffeemaschine und, und, und.


Dies macht Sie sicher und nach ein wenig Übung wird diese Art des Kontaktes über die Augen zum Automatismus. Auch in kleinen Gruppen, ob bei einem Small-Talk im Business oder im privaten Bereich ist diese Eigenschaft sehr nützlich.


Fehler 3: Die Welt ist grau ohne Geschichten

Es ist nun einmal so, das uns Menschen Geschichten begeistern. Auch jede noch so trockene Präsentation verdient meiner Meinung nach eine Geschichte, um die Gefühle Ihrer Zuhörer zu erreichen!


Die Amerikaner wissen, wie sie mit Geschichten die Zuhörer in eine andere Welt entführen und so Gefühle erzeugen können, die süchtig machen! Dies gilt zumindest für Auftritte in Late Night Shows. 


Deshalb mein Tipp: Schauen Sie sich bei Youtube mal Auftritte von Stars in Late Night Shows an! Die erzählen unterhaltsame Geschichten, zum Beispiel, was bei ihrem letzten Filmdreh hinter den Kulissen passiert ist. 


In den 1990er Jahren hatten Thomas Gottschalk und später dann auch Harald Schmidt versucht, das amerikanische Late Night Konzept nach Deutschland zu bringen, zunächst mit sehr mäßigem Erfolg. Ein Grund dafür war, dass die deutschen Gäste der Show nur informatives Geschwafel von sich gaben und keine unterhaltsamen Geschichten. 


Nun werden Sie vielleicht sagen, dass Sie kein Star sind, der glamouröse Geschichten erlebt. Doch das stimmt nicht! Denken Sie mal genau nach. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und schreiben Sie mal alle Geschichten aus Ihrem Leben auf, die Emotionen in Ihnen wachrufen. Wenn diese Geschichten nämlich in Ihnen etwas erwecken, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass dies auch bei Ihren Zuhörern funktioniert. 


Im nächsten Schritt überlegen Sie, welche Geschichte Sie an welcher Stelle Ihrer Präsentation erzählen. Der großer Vorteil einer Begebenheit, die Sie selbst erlebt haben, ist, dass Sie sich sehr gut an Sie erinnern können und sie dementsprechend wiedergeben!


Trauen Sie sich! Wenn Sie nur diese drei Tipps beachten, garantiere ich Ihnen, dass Ihre Präsentation Ihre Zuhörer noch mehr begeistern wird!


Charismatische Grüße

Tom Krause












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Kommentare: 1
  • #1

    Swantje (Mittwoch, 07 Oktober 2015 09:12)

    Ich habe es einmal in einer Präsentation vor vielen Leuten erlebt wie einem das Publikum "abhaut". Ich konnte Sie in diesem Augenblick nicht für mein Thema begeistern. Dann lag mein ganzer Focus auf dieser Angst und ich bin nurnoch durch die Präsentation gehetzt. Gibt es einen Guten Tipp wie man die Verbindung wieder aufnimmt?